Domschatz-Minden_Mindener-Missale

Da sich die Christen als Volk Gottes zu gemeinsamen Gottesdiensten versammeln, müssen Ordnungen und Regeln vorhanden sein, um ein Gebet in Gemeinschaft zu ermöglichen. Aus diesem Grunde sind liturgische Bücher entstanden, die oft eine lange Geschichte haben. Auch die Domgemeinde verfügt noch über einige alte liturgische Bücher.

Zu diesen liturgischen Büchern zählt das Mindener Brevier, das allerdings nur in Kopie in der Schatzkammer vorliegt. (Die Originale der zwei Bände befinden sich im Dom- und Kommunalarchiv.) Das Brevier oder das kirchliche Stundengebet, das von allen Priestern und auch vielen Laien auf der ganzen Welt regelmäßig gebetet wird, enthält Psalmen, Hymnen, biblische Lesungen, Texte von Theologen und Synoden, Konzilsaussagen, Gebete und Fürbitten. Das zweite wichtige liturgische Buch ist die Agende, die die Spendung der sieben Sakramente regelt: Taufe, Firmung, Kommunion, Buße, Krankensalbung, Priesterweihe und Ehe. Im Domschatz ist ein Exemplar der zweiten Auflage der Agende aus der Leipziger Druckerei Melchior Lotther aus dem Jahre 1522 zu sehen.

Das wichtigste der liturgischen Bücher ist das Mindener Missale (Messbuch), das mit Hilfe der neu erfundenen Buchdruckerkunst Georg Stucks 1513 in Nürnberg gedruckt wurde. Es entstand im Zweifarbendruck und enthält kolorierte Holzschnitte.
1958 konnte dieses für Minden wichtige Buch in Heidelberg ersteigert und an seinen Ursprungsort zurückgeführt werden. Vorher befand es sich im Besitz des Herzogs von Parma.

Das Missale enthält die offizielle Messliturgie der Kirche, die sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt hat, für alle Sonn- und Feiertage, Marien- und Heiligenfeste. Für Minden ist von besonderer Bedeutung das unter dem 1. Juli auf Seite 305 aufgeführte Messformular der hl. Sophie, deren Haupt als Reliquie in der Reliquien-Stele im Vorraum der Anbetungskapelle im Dom aufbewahrt wird. Wahrscheinlich hat Karl der Große diese wertvolle Reliquie 799 von Papst Leo III. in Paderborn erhalten und sie zur Bekehrung der Sachsen an das neugegründete Bistum Minden weitergegeben.

Lange vorher schon waren in den Schreibstuben der Mindener Bischöfe, in den sogenannten Scriptorien, kostbare Handschriften entstanden, von denen sich die meisten in der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz in Berlin befinden.

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